Die Welt ist ganz leise
Aber es gibt den Wind
Und die Verwirbelungen der Luft
Und das Licht
Und die Wärme der Sonne
So sind die Tage des Lebens
Die anderen
sind die Tage des Schlafs, der Starre
Und des Wartens
Die Zeit läuft anders
Ein Tag ist wie ein Jahr
Millionen von Augenblicken
Von aussen nicht sichtbar
Weil die Augen zu träge sind
Die Sinne zu schwerfällig
Und die Zeit zu schnell ist
Die Nächte sind wie der Winter
Dunkel und kalt, voll Ruhe
Und Frieden
Fliegen —
nie gelernt
Aber vom ersten Tag des zweiten Lebens gekonnt
Der Wind das zweite Element
Das erste das Wasser
Im Spätsommer
Gibt es eine Ahnung
Die Welt wird untergehen
Aber es ist nur die unsrige
Und nicht die unserer Kinder
Doch wir sind auch der Schrecken
Erbarmungslos
Und verfehlen unsere Opfer selten
2020, Photobastei 3.0 Zürich, 30 Prints auf Aluminium 24 x 18 cm, 1 Print 27 x 20 cm, 1 Poster 135 x 90 cm, Audio 2:17 min
Dank an Franziska Herren, →Sabine Troendle, →Annette Kühn